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Vizerektorat Entwicklung
Die internationale Zusammenarbeit ist von grösster Bedeutung für den Erfolg der Universität.
Prof. Dr. Virginia Richter

«Das Jahr 2021 bot sehr gute Bedingungen für ein erstes universitäres Abkommen mit der African Research Universities Alliance ARUA – einem Netzwerk von 16 Universitäten in 10 afrikanischen Staaten: Innerhalb der North-South-Gruppe von The Guild wurden zusammen mit ARUA Prinzipien der partnerschaftlichen Zusammenarbeit erarbeitet.»

Universitätsleitung

Internationale Zusammenarbeit ist zentral

Die Kooperation mit anderen Wissenschaftsinstitutionen insbesondere in Europa ist von grösster Bedeutung für den Erfolg der Universität, für ihrer Forschenden und ihre Studierenden. Der Ausschluss vom EU-Forschungsprogramm Horizon und die eingeschränkten Reisemöglichkeiten wegen der Pandemie sind ein grosses Handicap.

 

Von Prof. Dr. Virginia Richter, Vizerektorin Entwicklung

Das zweite Pandemiejahr war herausfordernd, insbesondere für die Bereiche «Internationale Beziehungen» und «Weiterbildung», in denen der persönliche Kontakt besonders wichtig ist. Weiterbildungsveranstaltungen mussten zeitweise online durchgeführt werden, die Orientierungswoche für ausländische Semesterstudierende wurde komplett umgestaltet, Informationsvermittlung und soziale Events wurden über neueste digitale Features realisiert. Immerhin war es im Herbstsemester 2021 möglich, die Studierenden persönlich zu begrüssen und verschiedene Veranstaltungen in Präsenz durchzuführen. Bei den Berner Studierenden war das Interesse an einem Auslandsaufenthalt aufgrund eines Nachholeffekts grösser als in den Vorjahren. Dennoch konnten einige ihr Vorhaben aufgrund der Situation im Zielland nicht verwirklichen. Für manche wäre es die letzte Gelegenheit gewesen, da ihr Studienverlauf keine weitere Verschiebung zulässt. Trotz der schwierigen Lage gab es aber auch positive Entwicklungen. So konnten internationale Kooperationen, etwa in einem neuen Schwerpunktprogramm mit afrikanischen Universitäten, weiterentwickelt werden. In der Weiterbildung ist der Bereich Gesundheit und Medizin nun noch stärker vertreten.

Internationalisierung als Herausforderung

Die Universität Bern ist ihrem Ziel, die internationale Forschungslandschaft mitzugestalten und in ihr wahrgenommen zu werden, deutlich vorangekommen. Dies zeigt sich in der grossen internationalen Ausstrahlungskraft ihrer Zentren und in der hohen Erfolgsrate in der Einwerbung von Fördermitteln, aber auch bei den prestigeträchtigen Ausschreibungen der EU, wie dem European Research Grant. Jedoch ist der EU-Entscheid, die Schweiz für das aktuelle Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe nicht zu assoziieren, ein folgenschweres Handicap. Der inhaltliche Austausch mit der Universitätenfamilie The Guild und deren Unterstützung waren in dieser Situation wertvoller denn je. Zuletzt wurde auch die European University Association mit einer vielbeachteten Stellungnahme zugunsten der Schweiz und UK aktiv.

Einige Institute und Zentren der Universität Bern arbeiten seit Jahrzehnten eng mit Kollegen und Kolleginnen in Afrika zusammen, insbesondere in Süd- und Südostafrika. Jedoch gab es – mit der Ausnahme eines Studierendenaustauschvertrags mit der Universität Stellenbosch - bislang kein Abkommen auf universitärer Ebene. Das Jahr 2021 bot sehr gute Bedingungen für ein erstes universitäres Abkommen: Innerhalb der North-South-Gruppe von The Guild wurden zusammen mit der African Research Universities Alliance ARUA Prinzipien der partnerschaftlichen Zusammenarbeit erarbeitet. Damit fand auch die Universität Bern den geeigneten Partner für ein PhD-Kooperationsvorhaben. Jährlich sechs PhD-Studierenden von ARUA-Excellence Centern sollen für rund sechs Monate an der Universität Bern das eigene Forschungsprojekt, begleitet von einem hiesigen Betreuer oder einer Betreuerin, vorantreiben können.

Weiterbildung: Gesundheit und Medizin stärker vertreten

Das Weiterbildungsportfolio der Universität Bern wandelt sich laufend – neue Programme kommen hinzu, und bestehende Programme werden den Bedürfnissen der Teilnehmenden und deren Arbeitsfeldern angepasst. Besonders viel Bewegung verzeichnete im vergangenen Jahr das Weiterbildungsangebot entlang des universitären Themenschwerpunkts Gesundheit und Medizin. Für Fachpersonen und Organisationen des Gesundheitswesens ist es unentbehrlich, sich nach dem aktuellen Stand der Forschung weiterzubilden und in ihren Fachgebieten zu spezialisieren. Leadership und Management-Wissen werden zudem im Gesundheitswesen zu immer wichtigeren Kompetenzen. Zu den neu entwickelten Studiengängen gehören ein MAS in Stroke Medicine, ein CAS in Sexueller Gesundheit oder ein MAS in Gesundheitspsychologie. Mehrere Management-Studiengänge wurden grundlegend überarbeitet. Im neu entstandenen und weiterentwickelten Weiterbildungsangebot zeigt sich nicht nur die Vielseitigkeit der Universität Bern, sondern auch ihre Kooperationsfähigkeit: Die Weiterbildungsstudiengänge im Themenbereich Medizin und Gesundheit stammen aus mehreren Fakultäten und werden teilweise in enger Zusammenarbeit mit universitären und ausseruniversitären Partnern durchgeführt. Das gesamte Weiterbildungsportfolio der Universität Bern wird im Weiterbildungsportal präsentiert: www.weiterbildung.unibe.ch.

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